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„Und was machst du so?“ – Ali Mahlodji & whatchado.com


Ali Mahlodji kommt mit seinen Eltern als Flüchtlingsbaby aus dem Iran nach Österreich. Erste Station Traiskirchen. Danach ein kleiner bescheidener Schritt vor den nächsten. Eine Kindheit voll freudvoller Momente trotz Entbehrung, stets frei von Verlustängsten.

Mit 17 schmeißt er die Schule hin, weil er stottert. Danach probiert er Dutzende an Jobs aus und holt Schritt für Schritt in Abendschulen Ausbildungen nach. Die Berufswahl fällt Ali Mahlodji dennoch enorm schwer: er kennt zu wenige Berufe. Ein Handbuch mit Lebensgeschichten, ein Leitfaden und Orientierung auf dem Weg ins Berufsleben, genau das wünscht er sich als Jugendlicher damals. Das gibt es jedoch nicht. Er beschließt es selbst zu erfinden. Die Idee vom Handbuch an Lebensgeschichten trägt er Jahrzehnte bei sich: 2012 gründet er gemeinsam mit Freunden die Berufsplattform whatchado.com. Auf der Internet-Videoplattform stellen Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen ihre Jobs vor und erzählen von ihrem Leben, ihrer Karriere und ihren Träumen. Ali Mahlodji will damit Mut machen und berufliche Perspektiven bieten.

Im Sommer 2017 publiziert Ali Mahlodji seine Biographie - ein kleiner Ausschnitt anhand von anregenden Zitaten:

„Später verstand ich, dass Menschen, die von Anfang an mit diesen Privilegien ausgestattet sind, unbewusst sehr oft Verlustängste in sich tragen. Sie fühlen sich unfrei, weil sie ständig Angst haben, ihren hohen Lebensstandard zu verlieren.“ (2017, S.33)

„Die Menschen in der westlichen Welt sind viel zu betrübt von Sorgen und Ängsten, weil sie mit dem Kopf immer nur auf den Boden blicken. Dahin, wo es grau und schmutzig ist. Wann immer es dir zu eng wird, nutz den Himmel, um deine Freiheit zu spüren.“ (2017, S. 185)

„Ich glaube, dass wir Menschen lernen müssen, zu sehen, was wir alles haben – statt nur das, was wir verlieren können.“

(S. 192)

„Wenn du wissen willst, was da draußen in der Welt wirklich vor sich geht und welche Möglichkeiten dir offenstehen, dann geht das nur, wenn du dich in Bewegung setzt, da rausgehst und es für dich selbst ausprobierst.“ (2017, S. 36)

„Konsequenzen zu ziehen bedeutet letztlich, mit den eigenen Entscheidungen zu leben. Und diese können wir jeden Tag beeinflussen.“ (2017, S. 62)

„Sich Gehör zu verschaffen, schafft Räume, die man sich normalerweise nicht nimmt, die aber notwendig sind, um den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wo kein Raum ist, da kann man nicht atmen.“ (2017, S. 129)

„Ich lernte so, dass es im Leben nicht auf Stärke oder Intelligenz ankommt, sondern einzig und allein auf die Gabe, sich zu verändern, und zwar in die Richtung, die man selbst für richtig hält. Solange man im Leben das eigene Tun hinterfragt und sich immer wieder neu erfindet, gibt es fast keine Hürden, die man nicht nehmen kann.“ (2017, S. 67)

„Im Grunde ist eine Absage zu erhalten nichts anderes als herauszufinden, welcher Weg nicht zum Ziel führt.“ (2017, S. 81)

„Etwas auch nur um einen Zentimeter besser zu machen, ist viel mehr, als alles beim Alten zu belassen. (2017, S. 92)

„Welchen Einfluss habe ich auf die Entwicklung dieses Planeten? Die einfache Antwort darauf: einen guten. Ich will, dass Sachen besser funktionieren als vor dem Zeitpunkt, an dem ich aktiv wurde.“ (2017, S. 159)

#Handeln & Ideen umsetzen

„Eine Idee ist nur ein Prozent des Weges, neunundneunzig Prozent sind die Umsetzung. Ideen haben wir alle, und solange man nur die Idee hat, ist diese nichts wert. Das Wichtigste ist aus meiner Sicht das Aufstehen und es wirklich machen.“ (2017, S. 150)

„Wenn wir begreifen, dass wir entscheiden dürfen, wie wir auf die Welt reagieren, dann fällt es uns plötzlich leicht, der Versuchung zu widerstehen, unser Leben als eines von vielen zu betrachten und es zu leben, als wäre es die Generalprobe für ein zweites, in dem wir dann alles richtig machen. Wir verstehen plötzlich, dass hinter diesem Aufschieben eigentlich nur eine Angst steckt, die uns vor unserer eigenen Genialität beschützen möchte.“ (2017, S. 156)

„Starker Druck von außen bringt uns dazu, ein Tempo zu laufen, das nicht das unsere ist. Deshalb sollten intrinsische Zielsetzungen die Zukunft der Führung sein. Wenn man selbst beginnt, sich Ziele zu setzen, die dem eigenen geistigen und körperlichen Vermögen entsprechen, ist es weniger wahrscheinlich, aus dem Ruder zu laufen.“ (2017, S. 258)

BUCHEMPFEHLUNG

Mahlodji, Ali. Und was machst Du so? Vom Flüchtling und Schulabbrecher zum internationalen Unternehmer. Econ / Ullstein Buchverlage, Berlin 2017.

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